Bei einer Depression ist zu unterscheiden zwischen der sogenannten endogenen Depression – welche die Folge einer Stoffwechselstörung im Gehirn ist und die ohne erkennbare, äußere Ursachen eintritt – und der neurotischen oder reaktiven Erschöpfungsdepression , die als Folge eines belastenden oder einschneidenden Ereignisses (Tod eines nahen Menschen, Missbrauch, Verlust des Arbeitsplatzes…) auftritt. Die Depression ist die häufigste psychische Erkrankung weltweit. Allein in Deutschland geht man davon aus, das im Laufe des Lebens 10% der Bevölkerung einmal von einer depressiven Episode betroffen sind.
Symptome
Die Symptome sind in beiden Fällen – der endogenen und neurotischen Depression – zumeist schwere Niedergeschlagenheit, Antriebslosigkeit , Zukunftsangst bis hin zur Suizidalität.
Neben dieser Form der Depression mit psychischen Symptomen gibt es jedoch auch die sogenannte larvierte Depression , welche sich vorwiegend in körperlichen Leiden äußert und daher äußerst schwer zu diagnostizieren ist. Auffällig bei dieser Form der Depression ist, dass für die physischen Beschwerden meist keine körperliche Ursache gefunden werden kann.
Entstehung und Ursachen für eine Depression
Die Ursachen für eine Depression sind immer noch Gegenstand der Forschung. Eine eindeutige Entstehungsursache konnte bis heute nicht gefunden werden. So führt nicht bei jedem Menschen ein traumatisierendes Erlebnis zu einer Depression. Man geht davon aus, dass immer mehrere Faktoren für das Auftreten depressiver Episoden verantwortlich sind. Eine genetische Veranlagung ist naheliegend, allerdings hat sich in zahlreichen Studien gezeigt, dass immer auch Umweltfaktoren sowie die individuelle Entwicklungsgeschichte in Kindheit und Jugend eine entscheidende Rolle spielen.
Auslöser für Depressionen
Auslöser können dann bei der neurotischen, reaktiven Depression sowohl ein einschneidendes Erlebnis (Tod – aber auch Schwangerschaft und die Geburt eines Kindes, was zur sogenannten Schwangerschaftsdepression und postnatalen Depression führen kann) als auch eine hormonelle Veränderung im Körper (z.B. durch die Wechseljahre) sein.
Therapie bei Depressionen
Die meisten leichteren Formen der Depression gelten heute als gut behandelbar. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Methoden der Therapie, die je nach Krankheitsbild einzeln oder in Kombination angewendet werden.
Gerade bei endogenen Depressionen setzt die Medizin verstärkt auf medikamentöse Behandlung mit Psychopharmaka , da bei allen Depressionsformen ein krankhaft veränderter Serotonin- und Noradrenalinspiegel nachweisbar ist. Serotonin und Noradrenalin gelten als „Glückshormone“ und sind die Botenstoffe, welche das Belohnungszentrum im Gehirn aktivieren. Ebenso auffällig ist der erhöhte Anteil des Stresshormons Cortisol bei Depressiven. Hier kann die Psychiatrie gute Erfolge mit selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmern (SSRI) nachweisen, die dafür sorgen, dass der Serotoninspiegel wieder steigt.
Bei reaktiven Depressionen, die auf chronischen Stress oder in Folge eines belastenden Erlebnisses aufgetreten sind, wird meist mit einer Psychotherapie behandelt, je nach Schwere der Depression auch in Kombination mit Psychopharmaka. Hier entscheiden oft die Auswahl des Psychotherapeuten und behandelnden Psychiaters und die Therapiemethode über Gelingen und Scheitern. In schweren Fällen ist aufgrund des Krankheitsbildes ein stationärer Aufenthalt in einer Psychiatrie anzuraten.