Coiffeur

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Ein Friseur (auch Frisör ; weibliche Form Friseurin , Frisörin , Friseuse oder Frisöse ; in der Schweiz Coiffeur , Coiffeurin , Coiffeuse ; teilweise auch Hairstylist, Hair-Stylist [1] ) ist eine Fachkraft für die Pflege des Kopfhaares und die Gestaltung der Frisur . Der Beruf entwickelte sich im deutschsprachigen Raum, bzw. im Großteil West- und Mitteleuropas, aus den mittelalterlichen Berufen des Baders und des Barbiers .

Der Beruf ist eine klassische Frauendomäne . 2010 lag der Frauenanteil bei Ausbildung und Berufsausübung in den DACH-Ländern bei 93 %.

Bezeichnungen

Das Wort leitet sich aus dem Französischen ab, wo das Verb friser so viel wie „kräuseln“ bedeutet. Der Begriff Friseur war im Französischen nie sehr gebräuchlich und ist mittlerweile ausgestorben. Ursprünglich lautete die „offizielle“ weibliche Form der Berufsbezeichnung im Deutschen Friseuse . Friseur war im Deutschen seit Ende des 17. Jahrhunderts geläufig. Nach und nach setzte sich statt Friseuse die Bezeichnung Friseurin durch. [2] Heutzutage wird auch der Begriff Stylistin verwendet. [3]

Die ältere deutsche Bezeichnung war Frisierer , Haar(e)schneider , Haarkräusler oder Barbier (letzteres für den Herrenfriseur). [4]

Nach zwei klassischen Komödien wird die Bezeichnung „Figaro“ gelegentlich als Synonym für einen Friseur verwendet. Beide Komödien – Der Barbier von Sevilla und Der tolle Tag oder Figaros Hochzeit wurden Gegenstand berühmter Opern:

  • Der Barbier von Sevilla von Gioacchino Rossini und
  • Le nozze di Figaro (die Hochzeit des Figaro) von Wolfgang Amadeus Mozart.

Die Friseursalons in Deutschland trugen lange Zeit überwiegend lediglich den Namen des Betreibers. Etwa um die Jahrtausendwende wurden, besonders in Großstädten, Salonnamen mit Wortspielen Mode, zum Beispiel „Vier Haareszeiten“.

Zahlreiche Friseursalons unterscheiden – abhängig von der Berufserfahrung – unterschiedliche Leistungsstufen, die sich für die Kunden auch in einer entsprechend höheren Vergütung niederschlagen. Unterschieden werden hierbei häufig die folgenden Stufen, die allerdings nicht einheitlich geregelt sind:

  • Jung-Stylist : Friseur in fortgeschrittenem Ausbildungsstadium oder ausgelernte Fachkraft mit 1-4 Jahren Berufserfahrung
  • Stylist : Fachkraft mit abgeschlossener Ausbildung und mindestens einem oder mindestens 3 Jahren Berufserfahrung
  • Top-Stylist : Fachkraft mit mindestens 3 oder mindestens 5 Jahren Berufserfahrung
  • Master-Stylist : Friseurmeister

Aufgaben und Dienstleistungen

Friseure arbeiten in Friseursalons oder besuchen die Kunden zu Hause. Sie beraten ihre Kunden, geben ihnen Empfehlungen zur Haargestaltung und vertreiben meist auch Haarpflegeprodukte. Zu ihren Tätigkeiten gehören ferner das klassische Waschen, Schneiden (trocken und nass) und Föhnen sowie die Rasur . Weiterhin werden Haare gefärbt (Haare, Wimpern, Augenbrauen), getönt oder mit Strähnen ( American Colors , Folien-, Hauben-, Kamm- und Handschuhsträhnen, Painting ) versehen sowie eingelegt mittels Lock- bzw. Wasserwellwicklern, mit Dauer- bzw. Kaltwellen oder Volumenwellen versehen. Zur Pflege werden oft Haarkuren angeboten. Zu besonderen Anlässen fertigen sie Galafrisuren, Hochsteckfrisuren, können aber zumeist auch Haarverlängerungen und Haarverdichtungen durchführen. Über das klassische Geschäft hinaus gehört zum Tätigkeitsfeld allgemein die Typberatung , Augenbrauen zupfen sowie Wimpernkolorieren und Wimpern-Waving, die Maniküre sowie der Bereich der Kosmetik .

Ausbildung

Deutschland

Friseur ist ein zulassungspflichtiges Handwerk . Die Ausbildung zum Friseur dauert drei Jahre. [5] Als Weiterbildungsmöglichkeit steht der Weg zum Friseurmeister offen.

Schutz des Kunden

Zum Schutz gegen eine Verunreinigung der Kleidung durch Haare, Shampoos, Gele und Farben wird den Kunden in der Regel ein Umhang umgelegt. In den Kragen dieses Umhangs werden gelegentlich ringsherum Papiertücher geklemmt, zum einen aus hygienischen Gründen und zum anderen, um ein Reiben am Hals zu verhindern. Den gleichen Effekt hat eine dehnbare Halskrause . Diese breite Halsbinde aus kreppähnlichem Material wird straff um den Hals des Kunden gelegt, anschließend wird der Umhang umgelegt und festgeschnallt. Einige Friseure legen Kindern spezielle Halskrausen an, die den Kopf ruhigstellen sollen.

Friseure sind verpflichtet, sich an das Infektionsschutzgesetz, kurz IfSG (Gesetz zur Verhütung und Bekämpfung von Infektionskrankheiten beim Menschen), und die darauf basierende Hygieneverordnung des jeweiligen Landes zu halten. Es sind die anerkannten Regeln der Hygiene zu beachten. Dazu gehört z. B. das regelmäßige Reinigen/Desinfizieren der Arbeitsmittel, das Desinfizieren der Arbeitsmittel, wenn es zu einer unbeabsichtigten Verletzung des Kunden und dadurch zur Verunreinigung der Arbeitsmittel mit Blut oder anderen Sekreten gekommen ist, und der Einsatz sauberer bzw. frisch gereinigter Umhänge und Handtücher am Kunden. Ebenso ergibt sich daraus, dass Personen, die mit Kopfläusen befallen sind, nicht behandelt werden dürfen. [7]

Schutz der Arbeitnehmer

Für die gewerkschaftliche Wahrnehmung arbeitnehmerrechtlicher Belange im Friseurgewerbe ist im Rahmen des DGB die Gewerkschaft ver.di zuständig. Die gesetzlich vorgeschriebene Unfallversicherung ist wie bei den Ärzten und Pflegeberufen die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege (Hauptsitz Hamburg).

Der Montag ist traditionell Ruhetag der Friseure und nach wie vor verbreitet. Viele Friseure öffnen zwar auch samstags, haben durch die Lage des Ruhetags aber dennoch zwei zusammenhängende freie Tage. Heutzutage sind viele, jedoch nicht alle Salons an allen sechs Werktagen der Woche geöffnet.

Hat ein Salon an allen Werktagen der Woche (Montag bis Samstag) geöffnet und arbeiten Beschäftigte lediglich an fünf Werktagen in der Woche, dann darf der Arbeitgeber die Arbeitstage im Rahmen seiner Weisungsbefugnis regeln. Der Arbeitgeber kann nach § 106 GeWO den Ort und die Zeit der Arbeitsleistung nach billigem Ermessen näher bestimmen, d.h. unter Berücksichtigung von gesetzlichen Vorschriften. Arbeitet ein Arbeitnehmer vereinbarungsgemäß an bestimmten Wochentagen und fällt auf einen dieser Tage ein Feiertag, dann darf der Arbeitgeber wegen des Feiertags für den Arbeitnehmer keinen anderen Arbeitstag bestimmen. Eine solche Weisung verstößt gegen das Entgeltfortzahlungsgesetz. Danach hat der Arbeitnehmer einen Anspruch auf Entgeltfortzahlung, wenn seine Arbeitszeit infolge eines gesetzlichen Feiertages ausfällt (§ 2 Entgeltfortzahlungsgesetz). Eine Umgehung der Lohnzahlungspflicht ist nach § 12 Entgeltfortzahlungsgesetz verboten. [8]

Bekannte Friseure

  • Der Franzose Marcel Grateau entwickelte 1872 die Ondulation (deutsch: Welligkeit, Woge ), die bis in die 1960er-Jahre angewandt wurde.
  • Der Hoffriseur Kaiser Wilhelms II. , François Haby , propagierte eine in ganz Deutschland erfolgreiche Schnurrbartmode .
  • Der Friseur Karl Ludwig Nessler erfand 1906 die Dauerwelle .
  • Vidal Sassoon revolutionierte in den 1960er-Jahren die Schneidetechniken.
  • Ein bekannter deutscher Friseur ist Udo Walz .

Sonstiges

  • Der Tariflohn kann zum Beispiel wie in Sachsen zwischen vier und sechs Euro pro Stunde liegen, was etwa 600 bis 900 Euro Monats bruttolohn ergibt. [9] In anderen Ländern Deutschlands liegt er deutlich höher, in Hessen oder Nordrhein-Westfalen etwa bei 8 bis 13 Euro (1300 bis 2100 Euro Monatsbruttolohn), je nach Qualifikation. [10]
  • Die jährlich im März stattfindende Fachbesuchermesse Top Hair International Trend & Fashion Days auf dem Gelände der Messe Düsseldorf gilt als europäische Leitmesse dieser Branche. [11]
  • Als Schutzpatronin der Friseure gilt die Heilige und Jüngerin Jesu Maria Magdalena . Weitere Schutzpatrone sind die Heiligen Cosmas und Damian , dies wohl aufgrund ihres Arztberufs und dessen historischer Nähe zum Baderhandwerk , aus dem wiederum das Friseurgewerbe hervorging, aber auch die Heilige Katharina von Alexandrien [12] und Pater Pio . [13]
  • Es gibt verschiedene Friseurportale, welche Firmen der Friseurbranche, Friseure und Endverbraucher in einer Plattform vereinen. Dort sind von Styling- und Frisurentipps bis hin zu aktuellen Messeterminen und Brancheneinträgen in der Regel auch viele Frisurenbilder zu sehen.

Literatur

  • Ferdinand Müller, Carl Hermann Theodor Müller: Der moderne Friseur und Haarformer in Wort und Bild. Killinger Verlagsgesellschaft, Nordhausen am Harz 1925, als Reprint: Salzwasser-Verlag, Berlin 2012.
  • Georg Wolf Brüssel: Geschichte der Frisur in allen Zeiten. Bemerkungen von Prof. Dr. W.E. Peuckert. Wella AG, Darmstadt 1952.
  • Walter Domnick, Heinz Möller, Gaby Tinnemeier: Stilkunde – Frisurenkunde – Berufsgeschichte. Verlag Handwerk und Technik, Hamburg 2008, ISBN 3-582-03914-5 .

Fotobücher über Friseurläden, Friseure und Frisuren:

  • 2005 veröffentlichte Tally Abecassis das Buch Barbershops mit Fotografien von Claudine Sauvi über Friseurläden für Männer in Montreal, Kanada. Diese traditionellen Barbershops verschwinden in Kanada, den USA und England zunehmend, die Autorin wollte mit ihrem Buch an diese Läden erinnern. [14]
  • Im 2013 vom Berliner Fotografen Nicolaus Schmidt veröffentlichten Buch Astor Place • Broadway • New York wird ein Friseurladen in New York dargestellt, in dem bis zu 50 Friseure, eingewandert aus allen Ecken der Welt, in einem Kellerraum arbeiten. [15] Dieser 1947 von italienischen Immigranten gegründete Friseursalon ist durch steigende Mieten in Manhattan bedroht und musste deshalb in das Kellergeschoss eines großen Geschäftshauses am Broadway wechseln. In einem Essay schreibt der US-amerikanische Autor Darnell L. Moore über die soziale Funktion eines traditionellen Friseursalons als „Marktplatz“ für Menschen unterschiedlicher Herkunft und Berufe sowie über die Immigration in die USA. [16] Die unterschiedlichen Erwartungen von Männern und Frauen bei einem Friseurbesuch wird in einem Text des Berliner Friseurs Udo Walz beleuchtet. [17]
  • Die Fotografin Herlinde Koelbl veröffentlichte 2007 ein Buch zum Thema „Haare“, [18] eine Art fotografischer Materialstudie zum Thema Haar. [19]
Das Original dieses Artikels finden Sie hier.
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Die Authoren des Originalartikels sind hier veröffentlicht.
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