Blutegeltherapie

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Die Behandlung mit Blutegeln ist auf den ersten Blick ein Verfahren, das nach mittelalterlichem Aderlass und Schröpfkuren klingt. Da wird es manchen überraschen, dass die Blutegeltherapie eigentlich noch wesentlich älter ist (ca. 3000 Jahre), aber auch heute immer noch in der modernen Medizin als Therapie angewandt wird. Denn der Speichel der kleinen Blutsauger enthält erstaunliche 200 Substanzen, die in der Naturheilkunde aber auch der Plastischen Chirurgie zum Einsatz kommen.

Wirkungsweise des Blutegelspeichels

Das Speichelsekret der Blutegel wirkt in erster Linie gerinnungshemmend und schmerzlindernd , bekämpft aber auch Entzündungen. Blutegel wirken dabei ganz ähnlich wie die manuelle Lymphdrainage , indem Sie mechanisch bei Schwellungen und Flüssigkeitstau die angesammelte Flüssigkeit absaugen. Aber auch als natürlicher Ersatz von klassischen, pharmazeutischen Präparaten wie dem Entzündungshemmer Diclophenac kommt der Blutegelspeichel zum Einsatz.

Wie funktioniert die Blutegeltherapie?

Bei der Blutegeltherapie werden von einem Heilpraktiker oder Arzt die etwa 2-3 cm großen Egel auf die schmerzende oder geschwollene Hautpartie aufgesetzt. Dabei sollte der Patient die Haut vorher nicht eingecremt oder gewaschen haben, da Egel parfümierte Haut ungerne beißen. Der Blutegel beginnt sich dann festzusaugen und mit den feinen Kieferzähnen die Haut aufzuritzen. Das ist nicht besonders schmerzhaft (vergleichbar mit einen Mückenstich). Dabei gibt der Blutegel mit seinem Speichelsekret verschiedenste Heilsubstanzen in die Wunde ab – z.B. Gerinnungshemmer. Der Blutegel beginnt dann zu saugen bis er satt ist. Das kann zwischen 20 Minuten bis zu 2 Stunden dauern. In dieser Zeit darf der Egel nicht gewaltsam entfernt werden, da er sich sonst in die offene Wunde erbrechen kann. Vollgesogen fällt der Blutegel einfach von alleine ab. Die Wunde blutet noch kurz nach und kann dann verbunden werden. Der Egel sollte danach kein zweites Mal verwendet und fachmännisch entsorgt werden.

Indikationen für die Blutegeltherapie

Der Blutegel ist fast eine kleine, lebendige Apotheke. Sein Speichelsekret ist eine wahre Wunderwaffe gegen alle möglichen Erkrankungen. Ob Krampfadern , Arthrose , Blutergüsse, Schwellungen, Entzündungen, Abszesse und Ödeme – Blutegel sind vielseitig einsetzbar. Einzig Personen mit Blutgerinnungsstörungen sollten auf die Therapie mit Blutegeln verzichten. Für alle anderen Patient gilt: auch wenn man Blutegel mittlerweile problemlos in der Apotheke oder im Internet bestellen kann, ist nicht zu empfehlen, bei der Blutegeltherapie selbst Hand anzulegen. Hier empfiehlt sich aus hygienischen Gründen und um Infektionen zu vermeiden der Gang zum Heilpraktiker für Blutegeltherapie oder zum Arzt.

Übernahme der Blutegeltherapie durch die Krankenkassen

Leider bezahlen die gesetzlichen Krankenkassen trotz der nachgewiesenen Wirksamkeit der Blutegeltherapie in klinischen Studien diese Behandlung nicht. Allerdings halten sich die Kosten für diese Behandlung in sehr überschaubarem Rahmen und bewegen sich bei Heilpraktikern um die 60 Euro inklusive Egel.

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