In der Medizin unterscheidet man drei verschiedene Formen des Haarausfalls: den anlagenbedingten, den kreisrunden und den diffusen Haarausfall.
Haarausfall durch Überempfindlichkeit der Haarwurzel
Am häufigsten ist der anlagenbedingte Haarausfall (androgenetische Alopezie), von dem sowohl Männer als auch Frauen betroffen sind und der genetisch bestimmt ist. Hierbei handelt es sich um eine Überempfindlichkeit der Haarwurzel gegenüber dem männlichen Sexualhormon Testosteron. Bei Männern tritt der Haarausfall meistens zwischen 30 und 40 Jahren auf, oftmals aber auch schon in der Pubertät, bei Frauen vorwiegend in den Wechseljahren. Zunächst fallen die Haare seitlich an der Stirn aus und es entstehen Geheimratsecken. Diese bilden sich im Laufe der Zeit zu einer Glatze oder einer Halbglatze aus. Bei Frauen fallen die Haare weniger im Stirnbereich, sondern am Scheitel aus.
Haarausfall durch Autoimmunerkrankung
Beim kreisrunden Haarausfall (Alopecia areata) bilden sich innerhalb von relativ kurzer Zeit kahle Stellen am Kopf. Die Haare fallen dann entweder ganz aus oder wachsen wieder nach. Wahrscheinlich handelt es sich dabei um eine Erkrankung des Immunsystems , es wurden aber auch genetische Zusammenhänge beobachtet. Da die Ursachen nicht gänzlich erforscht sind, ist auch die Behandlung schwierig. Wirkungsvoll erweisen sich Therapien mit kortisonhaltigen Medikamenten .
Haarausfall kann unterschiedliche Gründe haben
Die Ursachen für diffuser Haarausfall sind vielfältig. Er kann nach einer Schwangerschaft , nach einer Diät und in der Pubertät auftreten oder durch Veränderungen des Stoffwechsels, durch Stress und Umweltgifte, durch hormonelle Veränderungen, durch die Einnahme von Medikamenten oder durch andere Krankheiten hervorgerufen werden.
Behandlungsmöglichkeiten von Haarausfall
Der anlagenbedingte Haarausfall kann durch Medikamente, die unter anderem vom Dermatologen verschrieben werden, gestoppt werden. Wichtig ist, den Allgemeinmediziner oder Hautarzt so bald wie möglich nach übermäßigem Haarverlusts aufzusuchen, da die bereits verkleinerten Haarfollikel rückwirkend nicht mehr vergrößert werden können. Mittels eines Trichogramms oder des Trichoscans kann der Arzt die Struktur und Wurzel des Haares untersuchen. Da der Mensch täglich etwa 70 bis 100 Haare verliert, spricht man erst von Haarausfall, wenn diese Zahl überschritten ist. Neben Medikamenten oder östrogenhaltigen Haarwassern sind Haartransplantation , Perücken oder Toupets Möglichkeiten, das psychische Leiden der Patienten zu verringern.