Unter Phytotherapie wird die Behandlung und Vorbeugung von Krankheiten mit Hilfe von Pflanzen verstanden. Diese werden in Form von Pulver, Tee, Extrakt oder einer Tinktur verabreicht. Dabei zeichnet sich die Phytotherapie vor allem durch ihre starke Wirksamkeit und wenig Nebenwirkungen aus. Mittlerweile ist die Phytotherapie keinesfalls nur Bestandteil der alternativen Medizin, ihre Praktiken werden auch regelmäßig in der Schulmedizin angewendet.
Wie funktioniert die Phytotherapie?
Prinzipiell wird in der Phytotherapie die Pflanze als Ganzes betrachtet und verwendet. Ob Blatt, Blüte oder Stengel, Rinde, Samen oder Wurzel – alle Bestandteile enthalten wichtige Wirkstoffe und eine heilende Wirkung. Um eine bestmögliche Wirkung zu garantieren, kommt es jedoch auf die Qualität der einzelnen Pflanze an.
Geschichte der Phytotherapie
Die Phytotherapie hat sich über Jahrtausende hinweg entwickelt, verändert und bewährt. Erstmals wurde ihre heilende Wirkung auf 6000 Jahre alten Tontafeln am Persischen Golf festgehalten. Zudem belegen Papyrusrollen, dass auch im antiken Ägypten die Pflanzenheilkunde Bestandteil des täglichen Lebens war. Über Jahrhunderte hinweg haben sich das Wissen sowie die Anwendungen stetig vertieft und erweitert. Im Mittelalter übernahmen dabei vor allem Mönche und Nonnen eine wesentliche Rolle in der Heilpflanzenkunde, bis die Hexenjagd auf kräuterkundige Menschen der Weiterentwicklung ein schnelles Ende bereitete. Bis heute konnten Experten noch nicht alle Erkenntnisse der damaligen Zeit wieder herstellen.
Die moderne Phytotherapie
Ob Bauchschmerzen, Migräne oder Verdauungsprobleme – heute vertrauen viele Patienten auf die heilende Wirkung der Phytotherapie. Meist behandeln sich Patienten deshalb selbst mit den Wirkstoffen der Kräuterheilkunde, Tees sind deshalb besonders beliebt. Damit diese allerdings ihre volle Wirkkraft entfalten können, kommt es auf die richtige Ernte und Zubereitung der Pflanzen an. Tees sollten morgens und abends vor dem Schlafengehen getrunken werden. Als Dosierung werden meist ein bis zwei Teelöffel pro Tasse empfohlen, bei Kindern unter sechs Jahren die Hälfte. Während es sich anbietet, Hustentees mit Honig zu süßen, sollten die meisten anderen Tees ungesüßt getrunken werden.