Malermeister

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Als Maler, Anstreicher oder Lackierer werden im Handwerk Facharbeiter bezeichnet, die Anstriche aller Art sowie sämtliche sichtbaren und nicht sichtbaren Vor- und Schluss beschichtungen an Wänden und Decken im Innen- und Außenbereich herstellen. Ebenso werden Flächen wie z. B. Türen und Fenster vorgestrichen und lackiert. Diese Facharbeiter beschichten auch Flächen, um diesen einen Schutz zu verleihen, z. B. vor Korrosion.

Im Rahmen der Ausbildung von Malern und Lackierern wird auch für ein Berufsleben als Tapezierer vorbereitet.

Berufsbezeichnung

Das Wort leitet sich aus lateinisch : macula „Fleck, Makel“ ab, steht in Verwandtschaft zu mittelhochdeutsch mal „Fleck“ und gotisch mela „ Schrift “. Malen bedeutete demnach ursprünglich so viel wie „schreiben“ oder „flecken“ (Flecken machen).

Früher wurde der Maler auch als Tüncher bezeichnet. Das geht auf eine Überschneidung unterschiedlicher Handwerke zurück. Mitte des 19. Jahrhunderts ist Tünch die Bezeichnung für eine Feinputzschicht (Gipsputz, Kalkputz), die der Tüncher auf Decken- und Wandflächen aufträgt. Selten wird auch mancherorts der Name Weißbinder (eigentlich: Gipser ) verwendet, weil noch bis etwa Mitte des letzten Jahrhunderts von ihm zum einen die weißen Farbpigmente, wie etwa vom Kalk , mit Bindemitteln – zum Beispiel mit Kaliwasserglas – zur Anstrichfarbe gebunden wurden, bzw. zum anderen mittels seiner Vorarbeiten der als weiße Überdeckung aufgetragene, mit Wasser verdünnte Sumpfkalk (eine Suspension aus Calciumhydroxid und Wasser) letztlich durch das Kohlenstoffdioxid der Luft zum dann haltbaren Weißanstrich Calciumcarbonat , also einer dünnen Kalksteinschicht als weißer Farbe, abgebunden wurde.

Offizielle Bezeichnungen heute:

  • Die offizielle Berufsbezeichnung in Deutschland ist Maler und Lackierer . Der frühere Maler und Lackierer – Schwerpunkt Fahrzeuglackierer ist seit der neuen Ausbildungsordnung von 2003 der eigenständige dreijährige Ausbildungsberuf Fahrzeuglackierer .
  • In Österreich umfasst das Berufsfeld zwei amtliche Lehrberufe , Maler und Anstreicher und Lackierer.
  • In der Schweiz und Liechtenstein ist die offizielle Berufsbezeichnung Maler/-in.
  • Maler/in und Lackierer/in ist in Südtirol die Bezeichnung.

Berufsbild

Das Arbeitsfeld des gewerblichen Malers umfasst zwei Tätigkeitsbereiche:

  • Das Beschichten , die Oberflächenbehandlung einschließlich der Vorbehandlung der Oberflächen und dem Aufbringen von Belägen (Tapezieren, Wand-, Decken- und Bodenbeläge, Folienbeschichtungen usw.)
  • Das Bemalen (Anstrich, Fassung), das Aufbringen von Grundier-, Farb- und Lackschichten als Schutz und Verschönerung.

Der Tätigkeitsbereich bezieht sich auf Putz , Stein -, Holz -, Beton -, Metall – und Kunststoffflächen , und erstreckt sich vom Anstrichwesen im Baugewerbe (Wand, Decke, Böden, Fenster, Türen und Möbel) über Lackierungen von Bauteilen, Geräten und Maschinen (Schutz vor Feuchtigkeit, Hitze, Rost, Schlag) bis zur Farbgestaltung beliebiger Produkte, sowie dem Umgang mit Farbmitteln und Hilfsmitteln aller Art.

Zu ihren wichtigsten Arbeitstechniken gehören das Grundieren , Tapezieren , Spachteln (Ausgleichen, Glätten), Schleifen , Streichen, Spritzen , Tauchen und Fluten , die Arbeitsmittel umfassen Pinsel , Farbwalzen und Spachteln , Spritzaggregate , -geräten und – pistolen , Farben und Lacke , chemische Lösungsmittel und anderes.

Die Arbeit findet sowohl vor Ort im Außen- wie im Innenbereich statt, wie auch in Werkstätten und Werkhallen , heute zunehmend Spritzkabinen und an Lackierstraßen , auch auf Leitern oder Gerüsten ( Fassaden , Großobjekte). Auch das Aufstellen von Gerüsten (Schutzgerüste oder normale Arbeitsgerüste) kann firmenbedingt auch zum Malerhandwerk gehören. Die gewerbliche Malerei und Lackerei erstreckt sich vom Kleinbetrieb bis zur industriellen Fertigung . Daneben spielen in vielen Arbeitsstellen auch der Kontakt mit dem Endkunden, Beratung über Produkte , Gestaltung und Ausführung und der Verkauf eine Rolle.

Einige Bereiche dieses Handwerks werden auch von anderen Berufsgruppen ausgeführt:

  • Raumausstatter /Dekorateur (Teppichböden und Tapeten)
  • Stuckateur oder Gipser (Malgründe, Fassungen)
  • Bühnenmaler (Spezialberuf der Veranstaltungsberufe)
  • Dekorationsmaler ( Wandmaler , Lüftlmaler )
  • Denkmalschutz (Altbausanierung, Fassadenrenovierung), Restaurator für Wandmalerei
  • Straßenerhaltungsfachberuf ( Fahrbahnmarkierung )
  • Farbmittelchemiker , Laborant der Farbherstellung
  • Baubiologe
  • Glaser (Reparaturverglasung)
  • Bauphysiker
  • Bodenleger

In Österreich gelten Frauen entgegen Männern als Schwerarbeiter im Sinne der Schwerarbeitsverordnung und der dazu ergangenen Berufsliste. [1] [2] Dienstgeber haben das Vorliegen von Schwerarbeit bei Frauen ab dem vollendeten 35. Lebensjahr (Männer ab dem 40. Lebensjahr) selbstständig der Krankenversicherung zu melden ( § 5 Schwerarbeitsverordnung ).

Ausbildung

Deutschland: Maler und Lackierer

Das Berufsbild [3] Maler und Lackierer ist in drei Fachrichtungen unterteilt [4] :

  • Gestaltung und Instandhaltung (Maler und Tapezierer)
  • Kirchenmalerei und Denkmalpflege
  • Bauten – und Korrosionsschutz

Die drei Fachrichtungen haben nach der Ausbildungsordnung in den ersten beiden Jahren die gleichen Ausbildungsinhalte. Eine Differenzierung findet im 3. Ausbildungsjahr statt.

Außerdem gibt es noch eine zweijährige Ausbildung zum Bauten- und Objektbeschichter die mit einer Qualifikationsprüfung abschließt, die identisch mit der Zwischenprüfung der regulären Maler und Lackierer ist. Das Bestehen dieser Prüfung berechtigt zum Übergang in die normale Ausbildung und zum Ablegen der Gesellenprüfung nach einem weiteren Jahr Ausbildung.

Früher waren mindestens drei, maximal fünf Jahre Praxiserfahrung als Geselle erforderlich, um sich zur Meisterprüfung für das Maler- und Lackiererhandwerk anzumelden. Heute ist es nach neuer Prüfungsordnung im Maler- und Lackiererhandwerk möglich, die Meisterprüfung direkt nach Abschluss der Gesellenprüfung abzulegen. Es ist aber damit zu rechnen, dass die meisten Gesellen direkt nach Erwerb des Gesellenbriefs einen Meisterlehrgang noch nicht finanzieren können. Eine Finanzierungsmöglichkeit ist jedoch das Meister-BAföG. Dabei sind die Kosten bei den meist staatlichen Schulen moderat. Teurer ist die einzige private Schule, die auch die älteste deutsche Schule ist, die Jahr für Jahr sehr hohe Absolventenzahlen vorlegt.

Der Besuch einer vorbereitenden Schule ist keine Pflicht, wird aber empfohlen, da die Prüfung die vier Bereiche Ausbildereignung Berufspädagogik , Betriebswirtschaft ( Fachkaufmann ), Fachpraxis und Fachtheorie umfasst. Lediglich die beiden letzteren werden auch während der Ausbildung zum Gesellen, meist jedoch nicht in der für die Meisterprüfung benötigten Tiefe unterrichtet.

Regional werden Maler und Lackierer auch mit der Zusatzprüfung Putz als Maler und Lackierer mit Fachrichtung Verputzer ausgebildet.

Eine weitere Möglichkeit der Weiterbildung ist der Gestalter im Handwerk , dazu gibt es bundesweit Werkakademien und Gestaltungsschulen.

Berufsvertretung ist der Bundesinnungsverband des deutschen Maler und Lackiererhandwerks , der Bundesverband Farbe Gestaltung Bautenschutz [5]

Die tarifliche Sozialkasse für die Branche ist die Malerkasse .

Literatur

  • Friedrich Kobler, Manfred Koller: Farbigkeit der Architektur , in: Reallexikon zur Deutschen Kunstgeschichte , Bd. 7, 1975, Sp. 274–428, insbesondere Sp. 282 ff.
Das Original dieses Artikels finden Sie hier.
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Die Authoren des Originalartikels sind hier veröffentlicht.
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