Homöopathie

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Die Homöopathie ist ein alternatives Heilverfahren, das vorwiegend auf der Gabe sogenannter Globuli basiert – pflanzliche, mineralische oder tierische Heilmittel in Tropfen- oder Kugelform. (Die ebenso beliebten Schüssler Salze und Bachblüten zählen hingegen nicht zu den homöopathischen Medikamenten).

Die Homöopathie ist eine der umstrittensten alternativen Heilmethoden. In zahlreichen klinischen Studien konnte ihre Wirksamkeit nie nachgewiesen werden – nichtsdestotrotz ist ihre Verbreitung und die Nachfrage ungebrochen. Obwohl die Wirksamkeit der Homöopathie nach naturwissenschaftlichem Standpunkt nur auf den Placebo-Effekt zurückzuführen ist, bezahlen viele gesetzliche Krankenkassen homöopathische Mittel inzwischen freiwillig.

Geschichte, Wesen und Kritik der Homöopathie

Zugrunde liegt der homöopathischen Heilkunde die Vorstellung, dass eine Krankheit durch ein Mittel geheilt werden kann, das bei einem Gesunden ähnliche Symptome hervorruft wie die Krankheit selbst (Simile-Prinzip). So wird z.B. bei Halsschmerzen mit Schwellung der Mandeln Bienengift verordnet, weil das Gift beim Stich der Biene bei einem Gesunden Schwellungen hervorruft. Tollkirschengift wird daher z.B. bei Übelkeit und Erbrechen verordnet.

Das Ähnlichkeitsprinzip der Homöopathie

Dieses Ähnlichkeitsprinzip – die Vorstellung, dass „Ähnliches durch Ähnliches“ geheilt werden könne – ersann der Begründer der Homöopathie, der deutsche Arzt und erste Homöopath Samuel Hahnemann im Jahre 1790. Bei der Einnahme von einem Stück Chinarinde, einem südamerikanischen Gewächs, nahm er plötzlich Schüttelfrost und Erschöpfung an sich wahr, sowie andere Symptome, die er von Patienten mit Wechselfieber kannte – allerdings ohne erhöhte Temperatur und Fieber zu haben. Auf diesen Erlebnis aufbauend, begann Hahnemann eine Systematik zu erstellen, die körperlichen Krankheitssymptomen ähnlich wirkende Heilmittel zuordnet. Diese mythische Systematik kann allerdings den Prinzipien der evidenzbasierten, kausalen Medizin nicht standhalten.

Das Verfahren der Potenzierung

Für die Herstellung seiner homöopathischen Heilmittel begann Hahnemann in Folge sogenannte Potenzen und Urtinkturen herzustellen. Dabei wurden die Pflanzenextrakte und Gifte für seine Arzneien mit Wasser oder Ethanol stark verdünnt (teilweise im Verhältnis 1:50.000), ursprünglich, um die teils hochgiftigen Stoffe wie z.B. der Tollkirsche zu entschärfen. Aber auch, weil Hahnemann annahm, durch die Potenzierung würde eine geheime Wirkkraft und verborgene Energiestruktur jenseits der reinen Heilpflanzenkraft dieser Mittel freigesetzt. Nach diesem Prinzip werden auch heute noch homöopathische Heilmittel hergestellt.

Kritik der Homöopathie

Der Chinarindenversuch ließ sich in zahlreichen Versuchsszenarien niemals später wieder nachstellen – es scheint, dass es sich dabei um einen Zufall gehandelt haben muss oder eine allergische Reaktion Hahnemanns. Ebenso wenig lässt sich der Gedanke und die Wirksamkeit des „Ähnlichkeitsprinzips“ nachweisen. Das Verfahren der Potenzierung, das in Wirklichkeit eine Verdünnung pflanzlicher Stoffe ist, bis zu einem Grad, an dem deren Wirkstoffe nicht mehr nachweisbar sind, widerspricht ebenfalls jeglicher naturwissenschaftlicher Logik.

Erfolg der Homöopathie

Dennoch werden jährlich in Deutschland für mehrere Millionen homöopathische Arzneimittel gekauft. Der durchschlagende Erfolg der Homöopathie erklärt sich vermutlich vor allem durch das ganzheitliche, individuelle Vorgehen des Homöopathen. In der Anamnese wird dabei immer der ganze Mensch, seine Geschichte und Vorerkrankungen, Ernährungsgewohnheiten und seelische Befindlichkeiten abgefragt. Gerade in Zeiten, in denen immer mehr Menschen über die klassische Schulmedizin und die knappe Zeit, die für den einzelnen Patienten bleibt, klagen, erlebt die Homöopathie ungebrochenen Zulauf. Die intensive Zuwendung des behandelnden Homöopathen und der Glauben an die Wirksamkeit des Medikamentes erklärt zumindest mittels des Placebo-Effektes den Erfolg der Homöopathie.

Die Inhalte dieses Artikels wurden von medizinischen Laien verfasst und dienen ausschließlich der allgemeinen unverbindlichen Vorabinformation. Sie stellen keine Beratung oder Empfehlung bezüglich Medikamente, Diagnose- oder Therapieverfahren dar. GoYellow und die Verfasser übernehmen keine Gewähr für deren Vollständigkeit und wissenschaftliche Korrektheit bzw. Genauigkeit und Aktualität. Sie sind nicht dazu geeignet und bestimmt, die professionelle persönliche Diagnose, Beratung und Behandlung durch Ihren Arzt oder Apotheker zu ersetzen. Bitte verwenden Sie die Inhalte auf keinen Fall zur Eigendiagnose bzw. Eigenmedikation. Suchen Sie bei Beschwerden oder Symptomen immer unverzüglich einen Arzt auf!
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