Gemälde

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Ein Gemälde (von mittelhochdeutsch gemælde, althochdeutsch gimâlidi) ist ein auf einen Träger (Papier, Leinwand oder Ähnliches) aufgebrachtes Bild. Die ältere Verwendung des Wortes ist dabei allgemeiner als die heutige. So sind mit Gemälde bis ins frühe 16. Jahrhundert Darstellungen durch Malen , also auch auf Münzen und Kupferstichen gemeint.

Erst mit der Entwicklung (s. Gebrüder van Eyck ) und der raschen Verbreitung der Ölmalerei im 15. und 16. Jahrhundert entwickelt sich auch die Vorstellung vom Gemälde als eines mit malerischen Techniken hergestellten Bildes, das nunmehr als Kunstwerk angesehen wird.

Nach heutiger Definition grenzt sich ein Gemälde von einer Zeichnung dadurch ab, dass die Farben vor dem Auftragen auf den Bildträger gemischt werden. Eine Ausnahme von dieser Definition ist die Pastellmalerei , die eigentlich „Pastellzeichnung“ genannt werden müsste. Im Sprachgebrauch sind die Begriffe Malerei und Zeichnung nach wie vor vermischt, so sagt man beispielsweise oft, dass Kinder „malen“, wenn sie eigentlich zeichnen.

Generell setzen die malerischen Techniken, die auf Gemälden verwendet werden, drei Komponenten voraus:

  • den meist mit Kreide grundierten Bildträger (aus sehr lange gelagertem Holz , Leinwand , Papier , oder seltener, Glas und Metall);
  • den Farbstoff ( Pigment , die bis ins 19. Jahrhundert aus Naturprodukten , wie Pflanzen, Halbedelsteinen , Erden gewonnen werden)
  • und ein Bindemittel ( Terpentinöl , Knochenleim o. ä.), das einen dauerhaften Farbauftrag ermöglicht.

Mit dem Aufkommen preiswerter synthetischer Farben und industriell gefertigter Bildträger im 19. Jahrhundert vollzieht sich auch eine Revolution der künstlerischen Techniken (vgl. die Malerei des Impressionismus ).

Standen diese bislang in einer handwerklichen Tradition, die im Kern in das 15. Jahrhundert zurückreichte, tut nun die Fotografie ihr übriges, die Aufgaben des Mediums Malerei neu zu bestimmen. Dies hat in jüngster Vergangenheit zu einem Wiedererstarken der Auftragsmalerei auf Basis von Fotovorlagen geführt. Entsprechend wird im deutschen Sprachgebrauch anstelle von Gemälde zunehmend der Begriff Malerei verwendet. Im heutigen Sprachgebrauch bezeichnet daher Gemälde vor allem Kunstwerke der Neuzeit .

Der Wert eines Gemäldes ist schwer zu beziffern. Bereits mehrfach wurden Preise von über 100 Millionen US-Dollar erzielt.

Grundlegende Literatur

  • Thomas Ketelsen und Tilmann von Stockhausen: Verzeichnis der verkauften Gemälde im deutschsprachigen Raum vor 1800 , hrsg. von The Getty Research Institute for the History of Art and Humanities. The Provenance Index of the Getty Research Institute, Burton B. Fredericksen und Julia J. Armstrong unter der Mitarbeit von Michael Müller, K. G. Saur Verlag, München 2002, 3 Bände, ISBN 3-598-24490-8
  • Hans F. Schweers: Gemälde in deutschen Museen. Katalog der ausgestellten und depotgelagerten Werke. Teil I, Band 1–3: Künstler und ihre Werke. Teil II, Band 4–5: Ikonographisches Verzeichnis. Teil III: Band 6–7: Verzeichnis der Museen mit ihren Bildern . 4., aktualisierte und erweiterte Auflage, 7 Bände, K. G. Saur Verlag, München 2005, ISBN 3-598-24166-6
  • Knut Nicolaus: DuMonts Handbuch der Gemäldekunde , DuMont Literatur und Kunstverlag, Köln 2003, ISBN 3-8321-7288-2
  • Knut Nicolaus: DuMonts Bildlexikon zur Gemäldebestimmung , DuMont Buchverlag, Köln 1982, ISBN 3-7701-1243-1

 

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