Ähnlich wie bei der Legasthenie , einer Störung des Schriftspracherwerbs, handelt es sich bei der Dyskalkulie um eine Teilleistungsstörung der arithmetischen Fähigkeiten . Im allgemeinen Sprachgebrauch wird die Störung häufig als Rechenschwäche oder Zahlenblindheit bezeichnet. Sie ist jedoch nicht auf mangelnde Intelligenz oder schulischen Fleiß zurückzuführen.
Ab wann handelt es sich um Dyskalkulie?
In der Regel wird das Defizit im Rechnen mit Aufnahme des Mathematik-Unterrichts offensichtlich. Die Kinder haben enorme Schwierigkeiten beim Addieren, Subtrahieren, Multiplizieren und Dividieren . Spätere mathematische Bereiche wie Algebra, Geometrie, Trigonometrie etc. sind weniger problematisch. Anzeichen für eine Rechenschwäche sind z.B., dass das Kind die Zahlen nicht in der richtigen Reihenfolge nennen kann und auch Wochen- oder Monatstage durcheinander bringt. Es benötigt Hilfsmittel zum Zählen und kann sich nicht davon lösen (Abzählen an den Fingern), das betroffene Kind nennt die Zahl in der Abfolge, wie sie ausgesprochen wird, kann ein Ergebnis nicht als richtig oder falsch beurteilen und hat generell Problem, sich Zahlen vorzustellen. Oftmals ist die Dyskalkulie mit einer Lese- und Schreibschwäche verbunden.
Welche Therapiemöglichkeiten gibt es bei Dyskalkulie?
Ob es sich in der Tat um eine Dyskalkulie handelt, muss von einem Arzt, einem Kinderpsychologen oder einem Kinder- und Jugendpsychotherapeuten diagnostiziert werden. Dieser berücksichtigt dabei die bisherigen schulischen Leistungen im Vergleich mit anderen Fächern, führt einen altersgemäßen Rechentest durch und analysiert die Wege zur Lösungsfindung. Oftmals wird auch ein Intelligenztest vorgenommen. Da wiederholtes Üben der Rechenaufgaben erfolglos bleibt, setzt man bei der Therapie v.a. darauf, die gesamte kognitiv-emotionale Individualität des Betroffenen einzubeziehen. Dabei gilt es einerseits, die notwendige mathematische Kompetenz zu vermitteln, zugleich aber auch psychologische Betreuungsarbeit zu leisten, um das Selbstwertgefühl wieder aufzubauen. Die Therapie wird ständig auf den Entwicklungsstand des Kindes hin überprüft.
Ursachen für Dyskalkulie
Die Ursachen für eine Dyskalkulie sind individuell sehr verschieden. Es können neurologische Gründe vorliegen, ein Arzt für Neurologie kann feststellen, ob sie die genetisch bedingt sind oder erst erworben wurden. Aber auch psychologische Ursachen (z.B. die Trennung der Eltern, Schulangst) oder schulisch bedingte Gründe (z.B. ein häufiger Lehrerwechsel oder der Unterrichtsstil) können eine Dyskalkulie auslösen.